Traumtänzer von Schandmaul

Deutscher Rock aus München, das ist Schandmaul. Und das nun wieder einmal aus dem Studio, von wo uns 'Traumtänzer' erreicht hat. Das Album polarisiert - Traum oder Albtraum?

Es brauchte mehrere Durchläufe. Zwar hat die neue Scheibe durchaus Schandmaul-Trademarks ohne Ende und ist ganz eindeutig Schandmaul. Verwechslungen sind ausgeschlossen. Und trotzdem ist Traumtänzer irgendwie anders.

Das beginnt schon mit einem Schandmaul-Punk zum Start. Endet mit der soften Leichtigkeit noch nicht, findet bei den ewigen textlichen Zitaten der bisherigen Scheiben Niederschlag und fühlt sich irgendwie weichgespült an. Nichts Neues, wenig Ecken und trotzdem oder deshalb auch aneckend. Die bisherigen Rezensionen waren nicht immer gnädig.

Jetzt haben wir die Scheibe aber durch und finden immer mehr Gefallen. Das, was da so weich und locker daherfließt ist nicht das Abdriften in die Schmuse-Radio-Kategorie, sondern eine durchdachte Luftigkeit der Songs. Der rote Faden zu bisherigen Werken ist im Text und instrumentaler Umsetzung eindeutig, trotzdem hat Schandmaul eine neue Ebene erreicht.

Insbesondere darf man auf die Live-Performance von Schandmaul bei den neuen Songs gespannt sein, da gibt es viel Potential durch das Publikum. Und schon am Album gehen die Songs ins Ohr, wenn man die erste Schwelle überschritten hat. Selbst die als flach titulierten Texte haben es in sich, wenn man tiefer einsteigt. Etwas Vorwissen ist dabei freilich hilfreich.

Schandmaul: Traumtänzer CD/DVD

Kitsch oder Kult? Wird sich weisen, genauso wie der Erfolg. Das letzte Album war ja kaum zu toppen, vielleicht mit ein Grund, warum Schandmaul ein wenig den geraden gezeichneten Weg verlassen hat. Wir erkennen eine neue Stärke just da, wo andere Fehler gesehen haben. Unser Ergebnis dieser Rezension ist, dass Schandmaul es geschafft hat, uns positiv zu überraschen. Im zweiten Durchlauf.

Schandmaul: Traumtänzer CD/DVD

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