Krieger

Es gibt Musiker, die es sich nicht einfach machen. Und es gibt Musiker, die es nicht einfach haben. Zu ersterer Gattung gehören Crossovers, die es nicht geben dürfte. Zu zweiterer deutsche Musiker. Krieger ist beides.

Man nehme eine Sprache, die abseits von Dideldü selten Erfolg verspricht: die deutsche Sprache. Dazu Begriffe zwischen Heimat und Krieger, die eine Ecke vermuten lassen und provozieren. Musikalisch verpackt in Blues, Rock, Country und Metal. Heraus kommt 'Krieger', die eigentlich keinen Plattenvertrag bekommen könnten und die auf jeder Bühne nur Buh-Schreie erwarten dürfen.

Nicht so bei ebendiesen Kriegern. Deren Blues-Metal ist hart und wuchtig, rauh und gleichzeitig bluesig sentimental. Die Musik kann all jene begeistern, die sich auch für Johnny Cash und ZZ-Top anfreunden.

Noch mehr jedoch für 'Metaller'. Und für jene, die an kontroversiellen Texten Freude haben - Fraktion Ärzte, Hosen und Co. Also insgesamt ein breites Feld, das der Band zugetan sein könnte. Und die Band schafft den Sprung dort hin sehr schnell.

Diese Krieger erobern das Publikum!

Wenn Krieger also anfängliches Augenbrauenhochziehen hervorrufen, dann wendet sich das Blatt schnell. Ein, zwei Songs abgespult und der Geist springt über. Das ist keine einfache Interpretation schwarzer Musik durch unberufene Europäer, das ist eine Mischung, die angegossen passt als wäre sie für Krieger geschrieben.

Krieger

Krieger wollen in keinem Fall dem rechten Eck zugeordnet werden. Sie wollen mit den Texten provozieren und meinen hinter den geladenen Begriffen Alltägliches, gewürzt mit gehöriger Kritik. Die Songs haben Herz und Kraft und kommen aus der Seele. Sie übertragen das auch auf das Publikum, sind keinesfalls platt und abgelutscht. Und Krieger ist typisch deutsch, uhrwerkhaft genau und ohne von der Linie abzugehen. Man möchte soweit kommen, dass man Krieger auch ohne Text und Untertitel als diese Band einordnen kann. Das wird gelingen, wenn künftig ebensolche Veröffentlichungen warten!