Frost: Milliontown

Die Stimmung ist schon zum Start des Albums perfekt umgesetzt. Was zunächst das Album-Cover beschreibt und dann in das Intro zum ersten Song übergeht kennzeichnet auch gleich den Sound von Frost: Vielseitig, malerisch, umwerfend stark, vielschichtig und treffsicher - punktgenau.

Jem Godfrey ist eigentlich Produzent für Popmusik. Charttauglich und kompatibel zum Einheitsbrei. Musik, Text, Anspruch ist dabei für den Musiker nicht gegeben. Frust machte sich breit - Frost musste her.

In der neuen Formation darf er Prog-Rock musizieren und in Eigenregie all das machen, was er unter richtiger Musik versteht. Einmal im Ferrari lospeitschen, um zu sehen, dass man noch lebt - oder umgelegt für Godfrey: Ordentliche Musik machen, um aus der Pop-Schublade ausbrechen zu können.

Godfrey ergänzt die Regler am Mischpult mit Keyboards und Mikro, wird dabei von Andy Edwards am Schlagzeug, John Jowitt am Bass und John Mitchell (Gitarre, Gesang) unterstützt. Die Gitarre schwingt als Gast auch John Boyes.

Der Frust kommt so richtig zum Ausbruch, wenn Godfrey mit seiner Prog-Band loslegt. 'Prog' versteht er dabei als 'Progressiv', seine Musik darf also nicht altbacken und von gestern wirken. Die rockigen Nummern sind daher alles andere als verstaubt. Hier geht die Post ab, wir sind im richtigen Jahrtausend gelandet!

Frost: Milliontown (CD)

Mit den Mitstreitern von 'IQ' und 'Kino' gelang Godfrey ein spannendes Debut. Prog-Musik war noch nie so modern-progressiv und so hörbar. Das Team konnte sichtlich ausleben, was an verborgenen Talenten bisher geschlummert hat. Ein Glücksgriff!

Frost: Milliontown (CD)

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